Chronik
Aus der Vereinsgeschichte
(Stand: 2.6.2000)
Schon seit der Gründung des Vereins wurden die Geschehnisse aufgezeichnet. Leider ging das erste Protokollbuch verloren, so daß die ältesten geschichtlichen Daten und Ereignisse nur mit Hilfe des ersten Kassenbuches rekonstruiert werden konnten. Im Februar 1901 fand im Gasthaus "Zur Traube" eine Holzversteigerung statt. Anschließend saß man, wie üblich, in froher Runde beisammen, trank seinen Wein und sang Volkslieder dazu. Niemand dachte daran, dass dieser Abend zur Gründung eines Gesangvereins führen könnte. Wer auf den schönen Gedanken kam, wissen wir heute nicht mehr. Sicher ist, daß im Verlauf dieses Abends der Männergesangverein "MGV Eintracht Gronau" gegründet wurde.
Sie erklärten durch ihre Unterschrift, sich für den soeben gegründeten Verein einsetzen zu wollen. Georg Pfeifer wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Erster Dirigent wurde Bernhard Hörr. Seine Nachfolger als DIRIGENTEN waren:
Lehrer Wick, Gronau, von 1903 - 1904
Lehrer Hill, Gronau, von 1905 - 1906
Bernhard Hörr, von 1907 - 1908
Adam Heß, Gronau, von 1909 - 1919
Lehrer Hillemann, 1920
Lehrer Peter, Gronau, von 1920 - 1926
Adam Vollrath, Bensheim-Schönberg, von 1927 - 1933
Lehrer H. Meister, Bensheim-Zell, von 1933 - 1934
Lehrer Peter, Gronau, von 1934 - 1937
Lehrer Valentin Sieger, Gronau, von 1949 - 1951
Musiker Fred Sapper, Heppenheim, von 1951 - 1958
Lehrer Valentin Sieger, Gronau, von 1958 - 1959
Lehrer O. Herrmann, Gronau, von 1959 - 1961
Jürgen Schader, Gronau, von 1962 - 1968
Rainer Maschke, Gronau, von 1968 - 1973
Wolfgang Renn, Heppenheim, von 1974 - 1990
Bernhard Stephan, Bensheim-Auerbach, von 1990 - 1993
Herbert Weil, Alsbach-Hähnlein, von 1993 - 2014
Otto Lamadé, Gronau von 2015 bis heute
Dem alten Kassenbuch von 1901 ist jedoch zu entnehmen, dass im Gründungsjahr, außer den vorgenannten Mitgliedern, noch nachstehend aufgeführte Personen ihren Beitritt zum Gesangverein in Höhe von einer Mark bezahlt haben:
Nikolaus Bitsch | Peter Stephan | Georg Gehron |
Ludwig Werner | Georg Adam Laut | Johann Kreuzer |
Philipp Weiß | Peter Heß III | Peter Laut II |
Balthasar Keil | Franz Rettig | Philipp Pfeifer |
Philipp Marquardt VI | Peter Heß II | Wilhelm Meister |
Franz Werner | Wilhelm Deichert | Ludwig Marquardt |
Philipp Rettig | Wilhelm Palrifke | Adam Rettig |
Entgegen früheren Berichten ergibt sich diese Darstellung aus den Eintragungen im ersten Kassenbuch und den vorhandenen Protokollbüchern. Im Jahre 1914 hatte sich der Verein soweit entwickelt, daß er sich eine Fahne zulegen konnte. Am 14. Juni wurde sie auf dem Festplatz im Grasgarten von Filbert geweiht. Aus nah und fern waren viele Vereine gekommen, und es wurde das erste eigentliche Dorffest in Gronau. Leider regnete es, wie bei vielen späteren Festen auch. Das 25-jährige Jubiläum (1926) fand im Grasgarten von Katzenmeier statt. Bis zu dieser Zeit war der Verein bereits Mitglied im Hessischen Sängerbund. Aus heute unbekannten Gründen begann 1927 eine 33-jährige Unterbrechung dieser Mitgliedschaft. Bei den außerörtlichen Besuchen tauchen in der Zeit vor 1937 immer wieder Ortsnamen wie Erlenbach, Wilmshausen, Lautern, Hochstädten und Hambach auf. Der Verein pflegte damals also Kontakte zu seiner näheren, besonders aber odenwäldischen Umgebung. In der Zeit von 1937 bis 1949 ruhte das Vereinsleben. Kein Wunder! Am 19. Dezember 1935 fand im oberen Schulsaal zu Gronau eine Versammlung des Vereins statt, in der ein sogenannter "Kreiswalter" aus Seeheim die Sänger in längeren Ausführungen über Zweck und Pflichten der Gesangvereine im neuen Deutschland belehrte. Es wurde auch kein Präsident mehr als Vorsitzender gewählt sondern ein "Vereinsführer" eingesetzt. Karl Jahreis wurde zum "Führer" des Vereins bestimmt. Am 31. Januar 1937 fand die letzte Generalversammlung vor dem Krieg statt. Nur 11 Mitglieder und 4 Ehrenmitglieder besuchten die Versammlung, die schließlich beschloss, den Verein beim Gau als ruhend zu melden.
Carl Jahreis
Als jedoch am 29. Oktober 1949 Karl Jahreis zu einer Versammlung aufrief, waren viele ehemalige Mitglieder wieder anwesend und sprachen sich dafür aus, den Verein weiterzuführen. Bei der ersten Generalversammlung nach dem Krieg wurde Jahreis wieder ordnungsgemäß zum Präsident des Vereins gewählt. Der Chor erlebte nun einen beachtlichen Aufschwung, war man doch mehr denn je nach dem Krieg in guter "Eintracht" bei der Sache. Herr Valentin Sieger, Lehrer in Gronau, erklärte sich damals sofort bereit, die gesangliche Leitung zu übernehmen.
Schon wenige Wochen später machte man sich an die Vorbereitung des Sängerfestes 1951. Dieses 50-jährige Jubiläum fand unter besonders ungünstigen Umständen auf der Wiese von Keil statt. Durch den Regen war der Besuch so beeinträchtigt, daß dem Verein nicht mehr als 10 DM aus dieser Veranstaltung übrigblieben. Nun nahm unser Verein auch wieder an auswärtigen Festen teil. Dabei fällt auf, daß jetzt eine größere räumliche Ausdehnung der Besuche erfolgte, wohl infolge der neuen Verkehrsmittel. Hierbei muß Heinrich Werner als stets beliebter und zuverlässiger Busunternehmer und gleichzeitiges Vereinsmitglied besonders erwähnt werden. Winterkasten, Kirschhausen, Erbach, Krumbach und andere Orte konnten wir schon damals mit dem Bus besuchen. Besonders fällt aber eine sich stets verstärkende Verbindung mit der Ebene auf: Heppenheim, Zwingenberg, Einhausen. Immer häufiger aber wird Bensheim selbst besucht. Sei es zum Winzerfest, zum Kurparkkonzert, zur Feier des 1000-jährigen Marktrechtes oder nur aus "Freundschaft". Die Eingemeindung wurde zweifellos auch durch die kulturellen Kontakte vorbereitet.
Seit 1960 ist der Verein wieder Mitglied des Hessischen Sängerbundes. Vom 10. bis 12. Juni 1961 feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen. "Noch niemals, wahrscheinlich, dürfte Gronau so viele Gäste beherbergt haben", schrieb der langjährige Schriftführer Klaus Bitsch in sein mit viel Liebe und Humor geführtes Protokollbuch. "Die Bevölkerung hatte ihre Häuser und Straßen reichlich mit Grün- und Fahnenschmuck versehen. Unzählige Lampen erleuchteten abends romantisch den Weg zum Sportplatz, auf dem das Zelt zu guter letzt doch noch aufgeschlagen war." So wurde dieses Fest für den Verein, aber auch für die ganze Gemeinde zu einem großen Erfolg im Erlebnis der dörflichen Gemeinschaft. Der Männergesangverein "Eintracht" ist für Gronau kein unbedeutender Kulturträger. So wurde das in den 60er Jahren an sechs verschiedenen Stellen durchgeführte Weihnachtssingen an Adventsabenden von der Bevölkerung mit Freude aufgenommen. Oder denkt man an das gemeinsame Singen mit Schulkindern in der Kirche Weihnachten 1966. Das Adventsingen findet in den letzten Jahren mit Beteiligung der Schulkinder und des Posaunenchores vor der Kirche statt. Zur Wahl des Bürgermeisters 1964 und 1968 wurden Maien aufgestellt und Lieder gesungen, worauf eine ausgedehnte Festlichkeit folgte; alles Ausdruck gepflegter Volksbräuche.
Im Dezember 1967 wurde der seitdem eingebürgerte Brauch eines Altennachmittags in Gronau eingeführt; vorher hatte man in Zell auf dem Altennachmittag gesungen. Und in nichts zeigt sich das Beständige mehr als in dem alljährlichen Singen zum Volkstrauertag am Ehrenmal, wenn die Lieder erklingen: "Wie sie so sanft ruh'n...", und "Christus, der ist mein Leben...". Das bei keiner größeren Feier der Gesangverein fehlen darf, ist selbstverständlich: Einweihungen, Hochzeiten (in Bronze, Silber oder Gold), Geburtstage - und welche Gelegenheiten sonst gefunden werden, um ein schönes Lied zu singen und zu hören, immer steht dann ganz traditionsbewusst im Protokoll: "Der Jubilar bedankte sich mit Wursteweck und Wein!" oder: "Den dargereichten Wein ließen wir uns gut schmecken, und es soll sogar einige gegeben haben, die ein halbes Glas zuviel mit sich nach Hause brachten". So ist die Förderung der Geselligkeit eine wesentliche Aufgabe des Vereins. Viele Familien-, Grillund Sängerabende, viele Wanderungen und Ausflüge sind getreulich im Protokoll vermerkt. Einmal ging es sogar über Alsfeld an die Zonengrenze, was zu der witzigen Bemerkung Anlaß gab:
"Einen tiefen und schmerzlichen Eindruck von der Zonengrenze nahm unser erster Vorsitzender Peter Böhm mit nach Hause - er wurde von einer 'ostzonalen' Wespe in den Nacken gestochen!" Niemand konnte damals ahnen, und hat es auch bis vor kurzer Zeit nicht für möglich gehalten, daß der 3. Oktober 1990 der Tag der Wiedervereinigung Deutschlands sein wird. Damals fanden die Vorstandssitzungen noch in der "Bürgermeisterei" statt, und auch damals gab es Krisen, die durch das Ausscheiden eines Dirigenten veranlaßt wurden, wie z.B. 1962. 1967 mußte der Vorsitzende Rudi Weiß über den teilweisen schlechten Singstundenbesuch klagen und bot sogar seinen Rücktritt an. 1968, nach 17-jähriger Amtszeit von Rudi Weiß, übernahm schließlich Peter Böhm das Präsidentenamt. Es war die Zeit der revolutionären Umtriebe in den Großstädten, der Abwendung von der Tradition nach dem Motto: "Unter den Talaren der Mief von tausend Jahren!" Auch in den Generalversammlungen ging es jetzt hoch her, wie das Protokoll berichtet. Beschimpfungen und Kampfabstimmungen blieben nicht aus, und immer mehr Mitglieder wandten sich ab vom lebendigen Gesang, so daß 1970 wieder ein Appell des Vorsitzenden für einen besseren Singstundenbesuch nötig war. Auch war man neuerdings weniger bereit, aus Idealismus den Verein zu unterstützen. "Ehrenamtliche" Helfer wollten finanziell entschädigt werden.
Rudi Weiß (rechts)
Um den Vorstand länger zu halten, wird er seit 1970, nach einer Satzungsänderung, auf zwei Jahre gewählt. (Seit 1978 auf drei Jahre). Schließlich fanden sich nur noch wenige Sänger, die z.B. bei Beerdigungen zu einem letzten Sängergruß zur Verfügung standen. Und als im März 1973 Dirigent Rainer Maschke sein Ausscheiden ankündigte, versuchte der Vorstand durch eine Fragebogenaktion festzustellen, ob in Gronau ein gemischter Chor möglich sei. Die überwiegende Mehrheit votierte jedoch für einen Männerchor, worauf der Vorstand keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten mehr sah. Erst im März 1974 wurde, nachdem die Singstunden längst eingestellt waren, ein kommissarischer Vorstand mit der Suche nach einem neuen Dirigenten beauftragt. Mit Unterstützung durch Ernst Gugenberger, 1. Vorsitzender des Sängerkreises Bergstraße, konnte im September Wolfgang Renn als vorübergehende Aushilfe gewonnen werden.
Der im November 1974 neu gewählte Vorstand entwickelte unter Horst Ahlheim eine erhebliche Aktivität. Gleichzeitig führte auch die hereinbrechende Nostalgiewelle wieder Sänger herbei, so daß auf der Generalversammlung 1976, die für unsere Verhältnisse stattliche Zahl von 36 aktiven Sängern festgestellt werden konnte. Außerdem nahm der Zustrom der Jugend besonders erfreuliche Formen an, so daß der Verein wieder voller Optimismus in die Zukunft blickte. Besonders den Werbeaktivitäten des Vorstandsmitgliedes Willi Rettig war damals und auch in späteren Jahren die Verbesserung des Mitgliederbestandes zu verdanken. Jedes Jahr einmal finden sich viele Gronauer, auch die sonst wenig ausgehfreudigen, zum Faschingstrubel des Vereins ein.
Seit 1963 geht es Schlag auf Schlag. Durch die tatkräftige Unterstützung vieler Helfer, insbesondere aber durch das seit Jahren bestehende Engagement von Klaus Werner, war der Erfolg so groß, dass schon seit längerer Zeit zwei Veranstaltungen hintereinander stattfinden müssen. Höhepunkte in der jüngeren Vergangenheit waren:
Die Bänkelsänger mit Liedern zu Themen wie der Umleitung in Zell ("Gronauer Straße"), der Standortdiskussion des Dorfgemeinschaftshauses ("Die sin net kloar...") und viele kleine Missgeschicke einzelner Dorfbewohner, das Männerballett des MGV und das Zeller Mädchenballett der SKG Zell, die Meerbach-Boys, um nur einige wenige zu nennen. Die beiden Gronauer Originale "Hannes und Schorsch" nehmen alles mit Gelassenheit, für sie bleibt eines beständig: der Gronauer Witz, der Gronauer Wein und das Gronauer Lied. Der vom Chronisten Heinz Wermann, anläßlich des 75-jährigen Jubiläums zusammengestellten Vereinsgeschichte ist zu entnehmen, daß sich im Laufe der Zeit bestimmte Veranstaltungen und Gelegenheiten herauskristallisiert haben, die ohne Auftritt des MGV nicht mehr denkbar wären. So steht eine reiche Anzahl an Terminen bei Jahresbeginn schon fest, doch muß der Veranstaltungskalender im Laufe des Jahres um eine ansehnliche Anzahl an Terminen erweitert werden: Kurzfristige Einladungen, denen die Sänger gerne nachkommen, wenn dies möglich ist.
75 Jahre MGV Gronau
Am 15. September 1974 trugen wir dem damals ältesten Bürger Gronaus, Josef Faller, genannt der "Schweitzer", ein Ständchen zum 90. Geburtstag vor. An diesem Tag dirigierte uns Wolfgang Renn zum ersten Mal. Obwohl es Wolfgang nicht immer leicht mit uns hatte, mag man aus der Zeit, die er uns "vorübergehend" musikalisch leitete erkennen, dass es eine Zeit mit Erfolgen, vielen schönen gemeinschaftlichen Erlebnissen und humorvollen Singstunden war. An unserem Liederabend, im März 1990, haben wir "unseren" Wolfgang in gebührendem Rahmen verabschiedet. Ohne "Dirigentenstress" genießt er nun in Hambach seinen rastlosen Ruhestand als aktiver Sänger. Anlässlich unseres 90-jährigen Jubiläums haben wir ihn zu unserem Ehrendirigenten ernannt.
Festzelt 1991
Ihm folgte der 22-jährige Musikstudent Bernhard Stephan aus Auerbach als Chorleiter. Mit dem notwendigen Selbstbewusstsein, geduldiger Hartnäckigkeit und einer gehörigen Portion Humor führte er den Verein über das 90-jährige Jubiläum hinaus. Dieses Jubiläum wurde vom 24. bis 26. Mai 1991 in angemessenem Rahmen gefeiert. Auf dem Gronauer Sportplatz wurde ein Festzelt errichtet. Am Samstag, den 25. Mai, nahmen 21 Gastvereine an einem Freundschaftssingen teil. Den Festzug am folgenden Sonntag führte der MGV Eintracht Gronau mit seinen Festdamen an. Ihm folgte die Kindergartengruppe und eine Vielzahl von Gastvereinen. Beim Freundschaftssingen des gleichen Tages standen noch einmal 17 Gastchöre auf der Bühne. Das Fest war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Dies war der ausgezeichneten Vorarbeit der fünf Festausschüsse zu verdanken. Die Platzverhältnisse im früheren "Vereinslokal" Dorfmühle waren begrenzt. Es konnten nur zwei bis drei Gastvereine gleichzeitig eine Veranstaltung in Gronau besuchen. Inzwischen ging aber der Wunsch der Gronauer nach einem Dorfgemeinschaftshaus in Erfüllung. Der letzte Liederabend in der alten Dorfmühle fand am 6. November 1993 statt. Zusammen mit dem Posaunenchor gestalteten die Sänger diesen Abend erstmals mit dem neuen Dirigenten, Herbert Weil.
Dann, am 3. Januar 1994, fand die erste Chorprobe im neuen Dorfgemeinschaftshaus (DGH) statt. Im Februar 1988 wurde der Vorstand neu gewählt. Horst Ahlheim gab nach 14, zum Teil sehr beschwerlichen Jahren, den Vorsitz an Helmut Jaeger ab. Dieser legte besonderen Wert auf eine intensive Bearbeitung der Vereinschronik und ist ständig auf der Suche nach "Alt-Material" an Bildern und Berichten. Im Februar 1994 meinte er, dass es Zeit sei, die Geschicke des Vereins jüngeren Händen anzuvertrauen, stellte sich aber als Schriftführer weiterhin zur Verfügung. So wurde am 18. Februar 1994 wieder ein neuer Vorstand gewählt. Den Vorsitz übernahm der damals 34-jährige Norbert Böhm. Gemeinsam mit Edgar Bickel als 2. Vorsitzenden und den übrigen Vorstandsmitgliedern kam mit neuen Ideen frischer Schwung ins Vereinsleben.
Die Vorsitzenden des Vereins seit 1901 waren:
1. Georg Pfeifer, Gronau von 1901 - 1904
2. Adam Weiß, Gronau von 1904 - ?
3. Karl Jahreis, Gronau, 1927
4. Johann Gehron, Gronau, 1928
5. Jakob Heß, Gronau, von 1929 - 1935
6. Karl Jahreis, Gronau, von 1935 - 1937
7. Karl Jahreis, Gronau von 1949 - 1951
8. Rudi Weiß, Gronau, von 1951 - 1968
9. Peter Böhm, Gronau, von 1968 - 1974
10. Horst Ahlheim, Gronau, von 1974 - 1988
11. Helmut Jaeger, Gronau, von 1988 - 1994
12. Norbert Böhm, Gronau, von 1994 - heute
Aber nicht nur im Vorstand gab es Veränderungen. Auch im äußeren Erscheinungsbild des MGV vollzog sich ein Wandel. Anläßlich eines Besuches 1988 in unserer "Partnergemeinde" Pfaffenheim im Elsaß wurde eine neue Vereinskleidung getragen. Elegante helle Hosen und dazu passende neue Hemden lösten die alte Garderobe ab, jedoch wurde das traditionelle Grün der Jacken noch beibehalten. Als herausragendes Ereignis der letzten Jahre ist der Besuch beim MGV Concordia Wiedelah (bei Gosslar) anläßlich des 125-jährigen Vereinsbestehens am 1. und 2. Juli 1989 zu erwähnen. Die guten Kontakte nach dort ergeben sich aus der Tatsache, daß der Dirigent dieses Vereins, Jürgen Schader, aus Gronau stammt und hier von 1962 bis 1968 als Chorleiter tätig war. Durch seine Vermittlung wurde die ehrwürdige aber schon etwas brüchige Gronauer Vereinsfahne, geweiht am 14. Juni 1914, zu günstigen Bedingungen bei Goslar in Handarbeit renoviert. Dennoch hätte die Angelegenheit die Vereinskasse arg strapaziert, hätte nicht Friedel Stephan (aktiver Sänger vom 1.11.1949 bis zu seinem Tod am 18.04.1993) schon im März 1989 mit einem namhaften Betrag den Anstoß für eine Spendensammlung gegeben, so dass schließlich mehr als die Hälfte der Erneuerungskosten (1600 DM) von den aktiven Sängern getragen wurden. Den Spendern: Friedel Stephan, Helmut Jaeger, Hans-Jörg Groß, Hans Rettig, Peter Dingeldein, Dieter Wilhelm, Kurt Rettig, Robert Lesch, Philipp Volk, Willi Rettig, Karl Held, Jakob Pfeifer und Edgar Bickel sei an dieser Stelle besonders gedankt!
Die Zeit nach dem Sängerfest 1991 ist gekennzeichnet durch Fortführung bewährter Veranstaltungen aber auch durch etliche Neuerungen. Chorkonzerte, Liederabende, Fastnachtsveranstaltungen usw. wurden wie immer in gewohnter und erfolgreicher Weise abgehalten. Noch einmal fand ein Dirigentenwechsel statt. Seit dem 16. August 1993 liegt die musikalische Leitung des Vereins in den Händen des bereits erwähnten Dirigenten Herbert Weil aus Alsbach-Hähnlein. 1994 wurde ein Liedausschuss gegründet, der in Absprache mit dem Dirigenten das Liedgut auswählt. Die Mitgliedschaft des Vereins in der "Arbeitsgemeinschaft Bensheimer Chöre" (ABC) verpflichtet zu Veranstaltungen, die von dort geplant sind. 1996 beschloss die Mitgliederversammlung nach intensiver Vorarbeit durch den Vorstand eine neue Satzung, wodurch die Eintragung in das Vereinsregister und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erreicht wurde.
1997 wurde eine alte Tradition wieder aufgenommen und ein Theaterstück aufgeführt mit dem beziehungsreichen Namen "Gesangverein Eintracht". Verbunden mit einem Liederabend wurde die Veranstaltung ein voller Erfolg und wird in ähnlicher Weise sicher wiederholt werden. Im gleichen Jahr wurden die Sänger im Hinblick auf das 100-jährige Jubiläum in 2001 neu
eingekleidet. Das traditionelle Grün wurde nun endgültig verabschiedet und von schwarzen Hosen und eleganten, grauen Jacken abgelöst. Der erste Auftritt in dieser Bekleidung war am 21. März 1998 anlässlich eines Liederabends. Die alten, noch gut erhaltenen Kleider wurden einem Ungarischen Verein zur Verfügung gestellt. Eine ganz neue Angelegenheit war 1998 die "Abkommandierung" der aktiven Sänger in ein mehrtägiges Trainingslager auf der Tromm. Unter Leitung des Dirigenten Herbert Weil wurde intensive Notenkunde in Theorie und Praxis betrieben, was sich später als sehr nützlich erwies. Natürlich kam das gesellige Beisammensein am Abend nicht zu kurz. Trotz des relativ hohen Durchschnittsalters unserer aktiven Sänger, von zur Zeit 57 Jahren (im Jahr 2000), ist der Besuch der Chorproben in den letzten Jahren als gut zu bezeichnen. Bei 38 bis 42 aktiven Sängern in den letzten 10 Jahren stieg die durchschnittliche, jährliche Beteiligung an den Chorproben von 25 auf 30 Sänger.
So geht der MGV Eintracht Gronau 1901 e.V. seinen Weg und ist durch seine Aktivitäten fest in die Ortsgeschichte eingebunden. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Übergabe des Erlöses aus einem Liederabend 1996 an den Ortspfarrer "Voß", zur Renovierung der Kirchenorgel. Die Pflege alten und neuen Liedgutes und die Förderung des dörflichen und außerörtlichen Gemeinschaftssinnes werden auch weiterhin ein besonderes Anliegen des Vorstandes und der Sänger sein. Der Chronist hofft, dass man später auch von einer gelungenen 100-Jahrfeier berichten kann.
Chronisten: Heinz Wermann, Helmut Jaeger
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